Es gibt unzählige Panorama-Viewer zur Einbettung in Internetseiten, aber einen wirklich brauchbaren Viewer zu finden ist nicht einfach.
Panoramabilder sollten sich einfach hinzufügen lassen. Nicht unbedingt ein Muss, aber wenn möglich sollte der Viewer kostenlos sein. Zumindest sollte die Anzahl der möglichen Bilder nicht begrenzt oder lizensiert sein. Also nach dem Schema umso mehr Fotos umso höher der Preis.
Oft wird das Bild im Panorama-Viewer unschön verzerrt. Viele Flash-Viewer stellen das Bild super dar, doch Flash ist nicht mehr zeitgemäß. Auch bei der Bedienung gibt es große Unterschiede in der Benutzerfreundlichkeit. Plattformübergreifende Funktionalität spielt eine wichtige Rolle. Der Viewer soll auf Computern und auf Smartphones problemlos und ohne Einschränkungen funktionieren. Auch auf schwächeren Smartphones oder Tablets sollte alles flüssig laufen.
Um diese Anforderungen zu erfüllen ist es bei einem selbst gehosteten Panorama-Viewer schwierig immer up to date zu sein. Das Onlinestellen neuer Panoramen ist oft mit erheblichen Aufwand verbunden. Die Lösung für mich ist somit die Auslagerung dieser Funktion an einen externen Dienst.
Google Views
Google Views war bisher perfekt, um Fotos auf Google Maps zu veröffentlichen. Vor allem für Kugelpanoramen, wie man sie von Streetview kennt ist der integrierte Panorama-Viewer sehr gut geeignet und er funktioniert mit ziemlich jedem Browser.
Speicherteich am Zettersfeld: https://goo.gl/maps/rXnMSXbyF8J2
Seit September 2015 ist Views direkt in Maps integriert. Es macht Sinn diese Dienste zusammen zu legen, aber leider wurden einige sinnvolle Funktion entfernt. Man kann eigene Fotos nur noch zur Karte hinzufügen, wenn es einen Ort gibt. Will man also ein Foto an einem entlegenen Ort hinzufügen, dann müsste man zuerst einen Ort erstellen lassen. Wie würde man so einen Ort wohl nennen, vielleicht „Aussicht 1“ aber welche Kontaktdaten gibt man an? Die in den Exif-Daten hinterlegten GPS-Koordinaten verlieren ihre Bedeutung.
In Views war es auch möglich mehrere Panoramen zu virtuellen Touren zu verbinden. Diese Möglichkeit fehlt jetzt auch.
Google Trusted Photographer
Durch das Google Trusted Photographer Programm erhält man Zugriff auf den Street View Editor. Leider muss auch hier bereits ein Ort existieren und ein einzelnes Panorama lässt sich nicht hochladen, man benötigt mindestens zwei Fotos, eine Fassadenansicht und eine Innenansicht. Für Geschäfte und Hotels leuchtet der Street View Editor ein, der Aufwand ist allerdings recht hoch bis Fotos endlich online sind.
Google Dienste sind sonst sehr einfach in ihrer Handhabung um schnell Aufgaben zu erledigen, anders beim Street View Editor.
Google bietet also momentan keine komfortable Lösung mehr an um Fotos in Google Maps an einem beliebigen Ort hinzufügen.
Auch nach längerem Suchen im Internet wurde ich nicht fündig. Das Einbetten von Street View Bildern in Internetseiten wird offiziell nicht mehr unterstützt. Nur über einen Umweg mit API, Javascript, HTML oder die bereits verbesserte Version mittels PHP, ist es möglich Photosphere Bilder in eine Internetseite einzubinden.
Ob diese Funktionen wieder nachgebessert werden ist fraglich. Google ist für die Veröffentlichung von Photosphereaufnahmen vorerst uninteressant geworden.
Google StreetView App
Mit der StreetView App für Android ist es möglich seine eigenen Fotos an einer beliebigen Stelle auf der Karte zu platzieren. Mir stellt sich die Frage wieso das mit dem Smartphone möglich ist, aber auf dem Computer nicht.
Panoramen die mit einer DSLR oder Systemkamera aufgenommen wurden müssen natürlich noch zusätzlich mit Exif-Daten bestückt werden. Wie etwa GPS-Koordinaten, Blickrichtung im Bild, Panoramagröße usw. Ein erheblicher Aufwand ein Foto online zu stellen, das Übertragen an das Smartphone ist ja auch noch notwendig. Eine Vielzahl an Arbeitsschritten die eher wie ein weitläufiges Workaround wirken.
Komfortable Alternative zu Views
Es gibt Online-Anbieter die speziell auf 360° Panoramen und VR-Touren ausgerichtet sind.
Ich bin zufällig auf round.me gestoßen. Dieser kostenlose Dienst ist auf 360° Panoramen und virtuelle Touren ausgerichtet. Das hinzufügen von Panoramen funktioniert unkompliziert und schnell. Der Standort wird entweder automatisch aus den Exif-Daten verwendet oder kann über einen Marker in einer Landkarte manuell gesetzt werden. Außerdem lassen sich die Blickrichtung, die Zoomstufe, Hotspots und Links zu weiteren Panoramen anpassen und einfügen.
Eingebettetes Panorama über round.me (Doppelklick im Bild für Vollbild)
Von round.me gibt es mobile Apps für Android und IOS. In der App lässt sich beim Betrachten von Panoramen die Ansicht auf Cardboard umstellen. Der Bildschirm wird geteilt und somit kann man die Fotos durch eine VR-Brille ganz neu erleben. Einen Cardboard Bausatz gibt’s z.B. bei ebay ab ca. 3€. Zwar kein original Bausatz, aber der zertifizierte von Google ist auch nur aus Karton und kann ebenfalls nicht mehr. https://www.google.com/get/cardboard
Das Teilen von Panoramen sowie die Einbindung in eine Internetseite ist sehr einfach. Der Panorama-Viewer von round.me lässt sich gut bedienen und bietet alle notwendigen Möglichkeiten zur Navigation mit einer Maus oder auf Touchdisplays mit den Fingern. In der App ist es außerdem möglich über die Gyrosensoren zu navigieren.
Navigation im round.me Panorama-Viewer und die Teilmöglichkeiten