Gleitschirmreise nach Portugal

Anfang Oktober 2015 wurde eine Gleitschirmreise an die Algarve in Portugal zum Küstensoaren unternommen.

Praia da Arrifana
Praia da Arrifana an der Westküste

Mit dem Mietauto ging es von Lissabon in den Südwesten nach Sagres. Dort hatten wir für eine Woche ein Apartment über booking.com gebucht. Sagres hat eine praktische Lage, je nach Windrichtung sind verschiedene Spots entlang der Südküste als auch an der Westküste in relativ kurzer Zeit erreichbar.

Fliegen kann man so gut wie überall, wenn man einen passenden Startplatz findet. In dieser Woche gab es  aber nur in Cordoama bei Villa di Bispo brauchbare Soaringbedingungen. Mit der Südküste hatten wir leider kein Glück, entweder war zu wenig Wind, küstenparalleler Wind oder überhaupt Rückenwind. Die Temperaturen lagen um die 32°C und waren mit Wind angenehm, beim Soaren eher frisch.

Die Westküste

Praia da Cordoama eignet sich für Windrichtungen aus West bis Nordwest, allerdings haben wir festgestellt, dass es auch bei Nord ganz gut funktioniert. Bei Nord kann man nur lokal fliegen, der Küste entlang soaren geht dann nicht. Die Windrichtung lässt sich am Zug der Wolken erkennen oder ist auch aus der Ferne gut an den Windrädern erkennbar. Eine „Kompass-App“ unterstützt zusätzlich bei der Orientierung. Zur vorabendlichen Auswahl der Startplätze wurde Windyty, in dem auch meteoblue integriert ist, genutzt.

In Cordoama kann man entweder ganz oben auf dem Aussichtsplatz oder bei passendem Wind auch unten auf einem Plateau, nur wenige Meter oberhalb vom Strand, starten. Am Strand ist problemloses landen möglich, sonst kann man natürlich auch toplanden.

Die Südküste

An der Südküste sind Porto de Mós bei Lagos und Praia da Falesia in der Nähe von Albufeira ganz interessant. Porto de Mós hat eine hohe südlich ausgerichtet Klippe mit Sandstrand. Allerdings gibt es oben auf der Klippe viel Gestrüpp und man braucht den passenden Wind, dass man irgendwo dazwischen „gefahrlos“ raus starten kann. Praia da Falesia ist südwestlich ausgerichtet und ist ein sehr langer, aus markantem roten Sandstein bestehender, Küstenabschnitt.

Die Ausrüstung

Beim Flugticket waren 23 kg Aufgabegepäck inkludiert. Meine Ausrüstung bestand aus zwei Paragleitern, einem Niviuk Artik 4 und einem Swing Apus. Das Liegegurtzeug blieb zu Hause, stattdessen kam ein Gin Speedriding Gurtzeug mit. Somit hatte ich mit Rettung, Helm und Jacke gute 16 kg Gepäck.
Der Artik blieb die ganze Woche im Packsack. Der Apus mit seinen 17m² hat vollkommen ausgereicht. Im Nachhinein wäre mir der Artik auch zu schade gewesen bei dem ganzen Sand, Steinen und Gestrüpp. Wieder daheim beim Sand ausleeren musste ich feststellen, dass das Obersegel vom Apus einen 15 cm langen Riss hat.

Die Algarve ist eine Reise wert und sehr zu empfehlen. Den ganzen Tag über soaren bis in den Sonnenuntergang – eine tolle Erfahrung so direkt neben dem Atlantik. Portugal wird uns auf jeden Fall wieder sehen. Wertvolle Schirme bleiben aber zu Hause :)